Holly Black – Der Prinz der Elfen (Rezension)

,, Ein Ungeheuer wohnt im Wald. Bist du nicht brav, holt es dich bald. Zieht dich unter Ast und Blatt der Eiche. Straft dich für alle dummen Streiche. Ein Nest aus Haar und abgenagten Knochen. Niemals kommst du nach Hause gekrochen“ (S.365)

– Ohne Spoiler –

*kostenloses Rezensionsexemplar


Quelle: cbt Verlag / randomhouse.de

Inhalt: Hazel hat als Kind davon geträumt ein Ritter des schlafenden Elfenprinz zu werden. Gemeinsam mit ihrem Bruder Ben haben sie das kleine Volk gejagt und bekämpft, immer mit dem Ziel vor Augen das Monster aus dem Herzen des Waldes zu vernichten. Nun sind sie bereits junge Erwachsene und spielen schon lange nicht mehr Ritter zu sein. Der geheimnisvolle Elf schläft immer noch in seinem gläsernen Sarg auf einer Lichtung tief im Wald. Bis zu dem Tag an dem Hazel mit Erde an den Schuhen erwacht und sich an nichts mehr erinnern kann.
Auf wundersame Weise ist der Elfenprinz erwacht und Hazel wird nun als wahrer Ritter gebraucht. Doch was soll sie tun? Im Auftrag des Erlkönigs den Prinzen fangen oder gemeinsam mit ihm das Monster im Herzen des Waldes bezwingen?


Erwartungen: Ich habe etwas ganz anderes erwartet. Von dem Text auf der Buchrückseite, dem Cover und dem Titel habe ich geschlussfolgert, dass es sich bei diesem Buch um High Fantasy handeln müsste. Deswegen war ich die ersten Seiten etwas verwirrt. Dieser kleine Fehler meinerseits hat der Geschichte aber keinen Abbruch getan. Zudem war ich gespannt wie Holly Black allein als Autorin funktioniert, da ich sie bisher nur aus der Magisterium-Reihe mit Cassandra Clare kenne.

Handlung: Ben und Hazel leben ein relativ normales Leben, an einem außergewöhnlichen Ort. Denn Fairfold hat nicht nur menschliche Bewohner. Das kleine Volk sind Wesen, die gerne Streiche spielen und dann und wann mal einen Touristen töten. Um den Ärger zum Großteil abzuwenden haben die Menschen der Stadt ein Abkommen mit dem kleinen Volk. Sonst allerdings ist der Ort ziemlich ereignislos und so wie alle Menschen dieser Stadt, sind auch Hazel und Ben viel bei dem schlafenden Prinzen in dem gläsernen Sarg. Sie erzählen ihm alle Geheimnisse und Sehnsüchte, doch niemand glaubt wirklich das er aufwachen wird.
Doch dann geschieht das unerwartet und Fairfold bekommt mehr Ärger denn je. Hazel und Ben sind aus verschiedenen Gründen mitten drin und versuchen die Stadt, ihre Familie und Freunde vor dem Monster aus dem Herzen des Waldes zu beschützen. Doch sie wissen noch nicht über alles bescheid und einiges bringt noch mehr Ärger als sie dachten.

Auch wenn ich ursprünglich ein etwas anderes Abenteuer erwartet habe, bin ich trotzdem sehr glücklich über die Geschichte. Die magische Welt in Fairfold, unbekannte Feenwesen, ein abenteuerliches Geschwisterpaar und ein schlafender Prinz – haben ein spannendes und den gängigen Klischees widersprechendes Abenteuer geschaffen. Das Ende war kein klassisches ,, Wir leben alle glücklich bis ans Ende unserer Tage.“ sondern relativ ,,realistisch“ und offen.

Charaktere: Unsere Hauptcharaktere sind das Geschwisterpaar Hazel und Ben. Ich mochte dich Dynamik der beiden zusammen und auch einzeln waren sie starke und eigenständige Figuren. Hazel war die mutige Kämpfernatur, die sich in jedes Abenteuer stürzt und eine liebevolle Schwester, die einfach alles für ihren Bruder tun würde. Ben, als kreativer Kopf mit magischen musikalischen Fähigkeiten, war auf den ersten Blick ein bisschen der Mitläufer seiner Schwester. Allein ist er allerdings auch sehr stark. Beide wissen um ihre Schwächen und versuchen ihre Ängste in brenzlige Situationen zu überwinden, aber sie sind nicht unfehlbar. Ich mochte beide sehr gern. Es waren keine Helden wie im Bilderbuch und dazu ganz gewöhnliche Teenager. (Bens Fähigkeit mal außer acht gelassen.)
Ein weiterer wichtiger Charakter ist der Elfenprinz in seinem gläsernen Sarg, ebenso wie Jack, ein Wechselbalg, der bei Menschen lebt und viele weitere Charaktere. Ein großer Teil war allerdings eher Beiwerk zu der Geschichte und man hat fast nichts über sie erfahren. Ausnahmen waren zum Beispiel, Ben und Hazels Eltern, der Erlkönig und ein Paar wenige mehr.

Kritik: Die Nebencharaktere hätten etwas besser beschrieben werden können. Das hat mir an manchen Stellen etwas gefehlt, genauso wie ein etwas ausführlicheres Ende.
Holly Black hat einen tollen Schreibstil und eine blühende Fantasie. Ich mochte die Charaktere, die kleinen Fetzen der Liebesgeschichten, die Magie und die gesamte Handlung an sich.
Von meiner Seite eine klare Empfehlung. Soweit ich weiß ist und bleibt es ein Einzelband. Tatsächlich braucht diese Geschichte auch keine Fortsetzung.

Der Prinz der Elfen bekommt von mir 4 von 5 Punkte.


Hardcover: 16,99€ (D)
Erschienen bei: cbt Verlag / Random House Verlagsgruppe
Seiten: 412
Sprache: Deutsch
Original: The Darkest Part of the Forest

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*Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von dem Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank dafür.

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3 Gedanken zu “Holly Black – Der Prinz der Elfen (Rezension)

  1. Mit dem Cover gebe ich dir recht, cbt und cbj differenzieren bei Fantasyromanen sehr schlecht und es hat häufig etwas Klischeehaftes, genauso ging es auch bei Naomi Noviks „Das dunkle Herz des Waldes“, der im Original „Uprooted“, als „Entwurzelt“ heißt. Titel und Cover tun den Romanen keinen Gefallen.

    Gefällt 1 Person

    1. Ja da gebe ich dir recht! Ich finde die deutschen Titel hätten sie bei beiden anders wählen sollen. Das dunkle Herz des Waldes passt besser zu der Prinz der Elfen, auch vom Thema! Aber am Cover/Titel könnte man definitiv arbeiten.

      Gefällt 1 Person

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