-Dieses Buch lässt mich zwiegespalten zurück, denn vieles hat mir gefallen und auch wieder einiges leider nicht. Aber lest selbst und macht euch ein eigenes Bild!-
– Ohne Spoiler –
*kostenloses Rezensionsexemplar

Inhalt: Catalea Morgenstern ist die Tochter des Teufels. Das bringt unglaublich viele Probleme mit sich. Nicht nur, dass sie nie eine normale Beziehung führen kann, ohne das sich ihre Familie einmischt und alles den Bach runter geht. Nein, sie wird auch noch gezwungen in der Firma, auch die Hölle genannt, für ihren Vater zu arbeiten. Catalea ist so schon unglücklich genug in diesem Leben zu stecken, aber schlimmer geht immer! Als eines Nachts ein Mord direkt vor ihren Augen geschieht und sie zur Schuldigen gemacht wird. Zum Glück ist da der unglaublich attraktive aber unausstehliche Totenanwalt Timur, der ihr versucht aus dieser ausweglosen Situation zu helfen. Da nun, wortwörtlich, die gesamte Hölle hinter ihr her ist, wird es umso schwerer den wahren Mörder ausfindig zu machen. Aber Catalea hat tatkräftige Unterstützung und findet am Ende mehr als sie gesucht hat.
Erwartungen: Die Geschichte klang nach leichter Lektüre und ich kenne ja bereits einige Bücher aus dem LYX-Verlag, deswegen wusste ich was auf mich zukommt. Zudem habe ich mich sehr auf ein Buch gefreut, das einen deutschsprachigen Autor hat und bei dem die Handlung ebenfalls in Deutschland spielt.
Handlung:
Catalea war den Großteil der Geschichte auf der Flucht vor dem Einfluss ihres Vaters und bemüht ihre Eigenständigkeit und Eigenheit zu behalten. Leider war das in meinen Augen ein Kampf der nur oberflächlich geführt wurde. Man hat sehr schnell gemerkt das Catalea sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat und kaum Kampfmotivation vorhanden war. Sie fügte sich einfach nichtssagend in das System, auch wenn sie sich selbst einredete zu rebellieren. Am Ende hat sie doch genau das gemacht was von ihr verlangt wurde, trug die Kleider die sie hasste, aber auch liebte (weil Label und so) und arbeitet in einem ,Verein‘ dem sie eigentlich fern bleiben wollte. Ich hätte mir ein anderes Ende erhofft.
Vieles hat mir an der Handlung aber sehr gefallen. Zum einen spielt die Geschichte hauptsächlich in Köln, also in Deutschland. Viele deutsche Autoren schreiben Geschichten die in England oder Amerika spielen, aber Benne Schröder zeigt sehr gut, dass Deutschland ein eben so gutes Setting ist. Es gab spannende Stellen, die Idee war sehr interessant und auch toll umgesetzt. Ich mag Geschichten die mit dem Teufel zu tun haben aktuell sehr gern, hauptsächlich durch die Amazon Serie ,Luzifer‘.
Ein weiteres großes Plus war der Schreibstil, der auf jeden Fall mit dem amerikanischer Autoren in diesem Genre mithalten kann.
Die Ausschnitte aus Dem Ratgeber für die Toten waren am Anfang noch ganz interessant aber am Ende ziemlich unnötig, da sie irgendwie nichts mit der Geschichte zu tun hatten. (Ich habe sie einfach übersprungen…)
Charaktere: Catalea Morgenstern ist die Tochter des Teufels höchstpersönlich. Eigentlich sollte man denken, dass sie kämpferisch, böse und klug ist. Allerdings war sie ein eher schwacher Hauptcharakter. Sie hat sich einfach ohne Kampf ihrem Schicksal ergeben, absichtlich in Unwissenheit gelebt und sich von männlichen Mitspielern rumschubsen lassen, wie ein Ball auf dem Spielfeld. Daran konnten der spontane bzw. intuitive Fähigkeitsausbruch nicht so viel ändern. Zudem entsprach sie mal wieder dem Klischee der nicht perfekten, also normalen Frau unter hunderten modelähnlichen Geschöpfen. Ihr Hass auf die Firma, und deren Angestellten mit teuren Markenklamotten und unbequemen Schuhen, störte sie anscheinend nicht so sehr. Sie hat sich, meines Erachtens, ohne großen Wiederstand in dieses Bild zwängen lassen. Immerhin – welche Frau liebt denn keine teuren Schuhe und Klamotten. (Was natürlich alles rechtfertigt). Catalea hatte zudem nie eine passende Antwort auf unschöne Situationen oder blöde Sprüche. Sie war lieber still und nachgiebig, weil -Was hätte sie schon tun können? Zudem hat sie oft wie ein kleines verzogenes Kind die Karte gespielt, alla ,,Ich bin die Tochter des Teufels, also macht was ich will!“. (Obwohl sie diese Rolle ja eigentlich so sehr hasste.)
Timur war ein astreines Arschloch (und wurde auch zur Genüge so betitelt), das Catalea natürlich unglaublich anziehend fand. Natürlich war sofort eine spontane, magische Verbindung zwischen ihnen zu spüren und sie waren für einander geschaffen – auch, wenn ich das nicht ganz so nachvollziehen konnte. Er war grob, ein Macho, das ihr ständig den Mund verboten hat und sie – etwas unfreiwillig – durch die Weltgeschichte gefahren hat. Aber auch er hatte sensible Seiten, die vielleicht 2 % vorhanden waren, aber der Protagonistin gereicht haben die ‚anderen‘ zu verdrängen.
Der Teufel höchstpersönlich war wie man sich ihn vorgestellt hat. Klar, der Teufel ist ein Idiot, selbstsüchtig, aber auch stark und sehr selbstbewusst. Das passte zu seinem Charakter. Zudem sehen wir ihn ständig in ungepflegten, alten, kranken oder einfach nur lässigem Zustand, aber nie so aufgetakelt wie der Rest der Hölle. Solche Eigenständigkeit und Individualität hätte ich mir auch von Catalea gewünscht. Immerhin sind sie stark und die führende Familie der Hölle, verdammt nochmal!
Mein Lieblingscharakter war definitiv Judas, von dem wir aber leider nicht so viel hatten. Die anderen Nebencharaktere haben gut zu ihren Rollen gepasst und die Geschichte toll ergänzt.
Kritik: Dieses Buch war für mich ein ständiges Wenn und Aber. Ich mochte die Idee, die Geschichte und die übernatürliche Welt, hatte aber Probleme mit den Charakteren, deren Verhalten und der High Society Welt, da ich mich überhaupt nicht damit identifizieren konnte.
Ich hätte mir einfach einen weiblichen Hauptcharakter gewünscht der, obwohl sie die Tochter des Teufels ist, etwas mehr rebellieren würde. Wenn sie doch alles so sehr hasst, warum tut sie dagegen nichts? Wehrt sich vielleicht gegen die Kleidungsvorschrift und trägt Sneakers statt Hackenschuhe – nur als kleines Beispiel. Menschen oder Halbdämonen sollten nicht nach ihrem Aussehen beurteilt werden. Genau das brachte der Teufel in Person gut zum Ausdruck, aber aus irgend einem Grund musste seine Tochter in die Rolle gepresst werden, bis sie sie schließlich akzeptierte.
Meine Probleme mit den Charaktere waren zwar omnipräsent, dennoch mochte ich die Idee, den Schreibstil und die fantastische Idee der Hölle.
In der Liebe ist die Hölle los bekommt von mir 3 von 5 Punkte. Es war immerhin Schröders erstes Werk (so weit ich das herausfiltern konnte) und dafür doch ganz gut gelungen. Falls es einen zweiten Band geben sollte, hoffe ich auf ein anderes Frauen- und Männerbild.
Taschenbuch: 10,00€ (D)
Erschienen bei: LYX Verlag
Seiten: 399
Sprache: Deutsch
In der Liebe ist die Hölle los (Catalea Morgenstern, Band 1)*
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*Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von dem Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.
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Tolle und ehrliche Rezension, ich kann leider mit solchen Büchern nix anfangen, musste ich bei der Begin Reihe feststellen.
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